Deutsche Demokratische Republik
Medaille "Ehrenzeichen der Deutschen Volkspolizei"

1. Modell von 1949 bis 1955
Vorderseite mit Inschrift "DEM VORBILDLICHEN VOLKSPOLIZISTEN" in der Fahne.
Rückseite mit eingeschlagener Verleihungsnummer
Verleihungsetui

2. Modell von 1955 bis 1962
Vorderseite ohne Inschrift in der Fahne
Rückseite mit gravierter Verleihungsnummer
Die Interimsspangen wurden erst ab dem 2. Modell eingeführt, sie wurden in dieser Ausführung auch nachträglich an die Besitzer der Medaille des 1. Modells ausgegeben.
Verleihungsetui

3. Modell von 1963 bis 1964

,

Vorderseite mit dem Staatswappen der DDR in der Fahne
Rückseitig keine Verleihungsnummer mehr. Sowohl mit senkrechter als auch mit waagerechter Nadel hergestellt.
Interimsspange

4. Modell von 1965 bis 1990

Medaille wird jetzt am Band getragen, das Staatswappen in der Fahne ist geblieben.
Rückseite weiterhin ohne Verleihungsnummer.
Die Öse war rund oder halbrund, später auch einteilig mitgeprägt. Es gibt durch unterschiedliche Metalle leichte Farbabweichungen.
Beim 4. Modell wurde sowohl die Interimsspange als auch die Miniatur (10,5 mm hoch) verkleinert.
Verleihungsetui

Stoffausführung für die Auszeichnungsschleife (Fahne), auch Fahnenmedaille genannt

Verleihungszeitraum:  1949 - 1990
Verleihung für:

hervorragende Leistungen beim umfassenden Aufbau des Sozialismus und der Festigung der Arbeiter-und-Bauern-Macht,
persönliche Tapferkeit und selbstlosen Einsatz der eigenen Person zum Schutze der Deutschen Demokratischen Republik,
hervorragende Leistungen zur Stärkung der bewaffneten Organe des Ministeriums des Innern
Rückseite: 1.- 3. Modell glatt, 4. Modell: von 1965-1970 glatt, ab 1971 rautiert
Band: 4. Modell: von 1965-1970 dunkelgrün, danach grün bis hellgrüm, jeweils mit zwei äusseren roten Streifen
Material: Die rückseitig von 0001 bis 0700 numerierten Medaillen sind aus Bronze, die von 0701 bis 1500 numerierten aus Eisen und die folgenden bis zur 8000sten wiederum aus Bronze.
Abmessungen: 1. Modell: Breite 35mm, Höhe 40mm
2. bis 4. Modell: Breite 36mm, Höhe 41mm
4. Modell zusätzlich: Fünfeckspange: Breite 46mm, Höhe 35mm; Auflage auf der Interimsspange anfangs 14x15mm, später 9x11mm
Stoffausführung: Breite 85mm, Höhe 95mm

Gestiftet in einer Stufe am 1. Juni 1949 durch den Präsidenten der Deutschen Verwaltung des Innern in der sowjetischen Besatzungszone - nach der Gründung der DDR am 7. Oktober 1949 Minister des Innern. Bis 1959 als "Ehrenzeichen der Deutschen Volkspolizei bezeichnet". Das Ehrenzeichen wurde an Mitglieder der Deutschen Volkspolizei sowie der Organe Feuerwehr und Strafvollzug verliehen, seit 1956 auch an Kollektive und Dienststellen. Es waren ihnen dann erlaubt, eine Stoffausführung an der Fahne zu tragen. Bei den Wechsel der jeweiligen Modelle war die ältere Ausführung in die neue umzutauschen.
Ab der 3000sten Medaille ist die gelbe Fläche der Fahne nur noch im mittleren Teil gekörnt. Bei der zweiten Ausführung von 1956 bis 1962 mit den Nummern 5001 bis 8000 fehlt die Inschrift auf der Fahne. Die 2,5 mm hohen Ziffern sind eingeschlagen. Ab Nummer 6500 sind auch 6 mm hohe eingefräste Ziffern anzutreffen. Seit 1964 ist die Anstecknadel waagerecht aufgelötet.
Das Ehrenzeichen wurde auf der linken oberen Brustseite getragen und konnte in der Regel nur einmal verliehen werden. Es gab aber auch wenige Fälle der mehrmaligen Verleihung. Zur Verleihung gehörten eine Urkunde und eine finanzielle Zuwendung. Die Verleihung erfolgt durch den Minister des Innern und Chef der Deutschen Volkspolizei anläßlich des "Tages der Deutschen Volkspolizei" (1. Juli), dem "Tag der Republik" (7. Oktober) oder unmittelbar nach vollbrachten Leistungen. Das Tragen der Medaille ist seit 1990 verboten.


1. Form der Verleihungsurkunde

Die Urkunde bestand aus einem Bogen im Format DIN A4 hoch. Da das Ehrenzeichen zum 1. Juni 1954 in eine staatliche Auszeichnung umgewandelt wurde, wurden die alten Urkunden eingezogen und vermutlich auch vernichtet.

DEUTSCHE VERWALTUNG DES INNERN IN DER SOWETISCHEN BESATZUNGSZONE / FÜR VORBILDLICHEN DIENST AM VOLKE WIRD DEM Volkspol.-Ob.Kommiss. MOHR Walter DAS EHRENZEICHEN DER VOLKSPOLIZEI VERLIEHEN. Nr. 052 / Berlin den 1.Juni 1949

2. Form der Verleihungsurkunde

Die Urkunde bestand aus zwei Bögen im Format DIN A5 hoch, die in eine graue Urkundenmappe eingeklebt wurden. Auf der linken Seite die Verleihungsnummer, Unterschrift vom Staatssekretät für Staatssicherheit.

EHRENURKUNDE / Für vorbildlichen Dienst, gewissenhafte Pflichterfüllung und hervorragende Leistungen bei der Stärkung und Festigung der bewaffneten Organe des Ministeriums des Innern wird Unterleutnant Heide, Walter im Namen der Regierung der Deutschen Demokratischen Republik das "Ehrenzeichen der Deutschen Volkspolizei" verliehen

3. Form der Verleihungsurkunde

Die Urkunde bestand aus zwei Bögen im Format DIN A5 hoch, die in eine graue Urkundenmappe eingeklebt wurden. Auf der linken Seite die Verleihungsnummer, Unterschrift jetzt vom Innenminister. Das Medaillenemblem entsprechend der geänderten Medaille ohne Fahneninschrift.

EHRENURKUNDE / Für vorbildlichen Dienst, gewissenhafte Pflichterfüllung und hervorragende Leistungen bei der Stärkung und Festigung der bewaffneten Organe des Ministeriums des Innern wird Hauptmann der VP. Schulz, Rudolf im Namen der Regierung der Deutschen Demokratischen Republik das "Ehrenzeichen der Deutschen Volkspolizei" verliehen

4. Form der Verleihungsurkunde

Das Format ist jetzt DIN A4 quer, mittig gefaltet und in eine Urkundenmappe eingelegt. Die Verleihungsnummer existiert analog zur Medaille nicht mehr. Das Medaillenemblem mit Staatswappen in der Fahne. Der Text wurde auf "Leistungen bei der Erfüllung der den bewaffneten Organen des Ministeriums des Innern gestellten Aufgaben...." geändert.

URKUNDE / Als Zeichen der Anerkennung hervorragender Leistungen bei der Erfüllung der den bewaffneten Organen des Ministeriums des Innern gestellten Aufgaben wird Hauptmann der VP Kaiser, Herbert im Namen des Ministerrates der DEUTSCHEN DEMOKRATISCHEN REPUBLIK die Medaille "Ehrenzeichen der Deutschen Volkspolizei" verliehen

5. Form der Verleihungsurkunde

Das Format ist jetzt DIN A3 quer, mittig gefaltet und in eine Urkundenmappe eingelegt. Der Text wurde auf "Leistungen bei der Erhöhung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit zum Schutze...." geändert.

IM NAMEN DES MINISTERRATES DER DEUTSCHEN DEMOKRATISCHEN REPUBLIK wird Hauptmann der VP Margot Krause die Medaille EHRENZEICHEN DER DEUTSCHEN VOLKSPOLIZEI als Anerkennung für hervorragende Leistungen bei der Erhöhung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit zum Schutze der Deutschen Demokratischen Republik verliehen

6. Form der Verleihungsurkunde

Das Format ist wieder DIN A4 quer, mittig gefaltet und in eine Urkundenmappe eingelegt. Der Text blieb unverändert.

MINISTERRAT DER DEUTSCHEN DEMOKRATISCHEN REPUBLIK / MINISTERIUM DES INNERN / dem Freiwilligen Helfer der DVP Alwin Lieberknecht wird als Anerkennung für hervorragende Leistungen bei der Erhöhung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit zum Schutze der Deutschen Demokratischen Republik die Medaille EHRENZEICHEN DER DEUTSCHEN VOLKSPOLIZEI verliehen

Beispiel für die Verleihung:
Im Sommer 1955 kam es in der Uranerzgrube der SAG Wismut in Niederschlema zu einem Grubenbrand, bei dem es 33 Tote und zahlreiche Verletzte gab. Für ihren vorbildlichen Einsatz wurden 130 Feuerwehrangehörige prämiert, 15 wurden staatliche Auszeichnungen verliehen.
Mit dem "Ehrenzeichen der Deutschen Volkpolizei" wurden ausgezeichnet:

Brandinspektor Böhme
Brandingenieur Günther
Oberfeuerwehrmann Helm
Brandmeister Voß
Feuerwehrmann Graichen

Unterbrandmeister Helbig
Brandmeister Kunick
Oberbrandmeister Weidel
Weitere sieben erhielten die "Medaille für Verdienste um das Grubenrettungswesen" 40004 (siehe dort).
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